Am 15. Januar trafen wir uns zum Neujahrs – chillen; mit genügend Abstand also vom alten Jahr. Der letzte Kater war gut überstanden und der Blick ging nach vorn zu neuen sportlichen Höhenflügen. Nun ja, zu Beginn übertrieben wir es nicht und begannen erstmal mit kulinarischen Highlights. Sascha organisierte uns das Espitas, einen Mexikaner. Damit hatte er eine sehr gute Wahl getroffen, was sich in der Teilnehmerzahl von 25 Vereinsmitgliedern plus Anhang widerspiegelte. So sahen sich bedingt durch unsere vielen parallel laufenden Sportarten manche das erste mal überhaupt, besser als nie möchte man sagen, es wurde jedenfalls eine stimmungsvolle Runde beim ausgiebigen Schlemmen. Das Queerschläger – Jahr kann starten.
Bereits im Vorfeld machte sich Enttäuschung breit über die geringen Anmeldezahlen zur 14. Rabenberg-Veranstaltung der Chemnitzer Queerschläger. Die eigenen Leute waren nicht so recht oder so zahlreich wie früher zu begeistern, Gründe mannigfaltig.
Unser Rabenberg also ein Auslaufmodell?
Stärkste Fraktion bildeten die Leipziger Rosalöwen und retteten damit das Wochenende vom 12.-14. August 2016. Mit immerhin insgesamt 39 Teilnehmern konnte das Programm erfolgreich und gut gelaunt stattfinden. So gut, dass sich mehrere Tatkräftige an die Planung für die Neuauflage der Veranstaltung 2017 machten. Nötig ist ein neuer Schwung auf jeden Fall. Der Queerschläger Vorstand hat sich mehrheitlich gegen eine Neuauflage ausgesprochen aufgrund der geringen eigenen Nachfrage. Wichtigste Person darin aber, der Vorsitzende Uwe, steht nach wie vor fest zur Veranstaltung, die er schon Ewigkeiten leitet.
Der Queerschläger Rabenberg, was ist das aber!?
Hier für Unkundige die knappe Erklärung: Ein Mix aus Trainingscamp, Wettkampf und Party an einem Wochenende auf der Rabenberg-Anlage inklusive Übernachtung und Vollverpflegung. Eingeladen werden stets alle schwullesbischen Sportvereine der Region.
Zentrale Sportart ist Volleyball; Beachvolleyballer, Schwimmer, Wanderer, Badmintonspieler kommen ebenfalls satt auf ihre Kosten. Genutzt wurde von den Hobbysportlern meist fast alles, was die Anlage so hergibt:
Tischtennis, Kegeln, Sauna, Tennis, Leichtathletik, Squash.
Nicht zu vergessen aber auch: Kuchen essen, Kaffee trinken, Billard und Bier sowie Gedankenaustausch mit neuen und alten Freunden und Tanzen auf der Samstagabend-Party.
Vor etwa einem halben Jahr, als der Turnierkalender fürs neue Jahr bekanntgegeben wurde, war es für die Queerschläger geradezu eine Selbstverständlichkeit, zum traditionellen Volleyballturnier nach Jena zu fahren. Allein die geografische Nähe dieser Stadt zu Chemnitz und die fast geradlinige Autobahn dazwischen entkräfteten jedes Argument, dass eine Reise dorthin in irgendeiner Form unbillig sei. Es ist ja tatsächlich nur ein Katzensprung. Zudem hatte seit Gründung des SV Queerschläger hier eine Reihe von Spielern eine warme Obhut gefunden, deren Wurzeln in Jena und bei dem SV Paradiesvögel zu finden sind. Um einen Höflichkeitsbesuch kam man damit nicht umhin, und so wurde bedenkenlos eine Mannschaft fürs dortige Turnier gemeldet. Sechs Spieler waren schnell gefunden, die unseren Verein im Spielniveau C vertreten sollten. Doch je näher der Spieltag rückte, desto bedrohlicher begann die Liste der Chemnitzer Mitspieler zu wanken. Wenige Tage vor dem Anpfiff stellte der erste seine Teilnahme infrage, wegen eines Wehwehchens am Knie. Der zweite bekam es an der Schulter, der nächste am Fuß und die verbliebenen drei fast am Kopf. Denn am Vortag des Turniers war wieder völlig unklar, in welcher Mannschaftsstärke wir fahren würden. Jedes Mal dasselbe Theater!
Beim Turnier waren wir schließlich zu siebent. Siehe da! In unserem Spielniveau gab es noch fünf weitere Mannschaften, gegen zwei von denen wir in einer Vorrunde bestehen mussten. Der Zeitplan war straff, unser war das erste Spiel, es blieb kaum Zeit, sich vorher am üppigen Frühstücksbuffet zu laben, alte Freunde zu begrüßen oder die müden Muskeln zu erwärmen. Unser Gegner, die Jungs von den Paradiesvögeln aus Jena, warteten schon auf dem Spielfeld. Es ging los. Mit besonnenen und präzisen Spielzügen sammelten wir die ersten Punkte, der Kontrahent wehrte sich nur kümmerlich. Schläft er noch? Eher vermittelte er den Eindruck eines Kaninchens, das in Schockstarre dem Python beim Fressen zuschaut. Das war unsere Chance und wir nutzten sie prächtig! Haushoher Satzgewinn! Im zweiten Satz gerieten wir anfangs in Rückstand, unser Gegner war erwacht. Doch selbst das war zu keiner Zeit bedrohlich, denn wir konnten noch eine Schippe zulegen und schließlich unseren ersten Sieg feiern. Die halbe Miete war jetzt schon rein!
Das zweite Spiel der Vorrunde war deutlich schwerer, der technisch viel versiertere Gegner „Skyhawks“ drängte uns sofort in die Defensive. Doch auch uns gelangen immer wieder sehenswerte Spielzüge, die offenbar auch das gegnerische Team beeindruckten und unser Selbstvertrauen beflügelten. Unbeirrt sammelten wir die Punkte, konnten den Rückstand schließlich ausgleichen und dem Widersacher kurz vor der Ziellinie den sicher geglaubten Sieg entreißen. Halleluja, das harte Training hat sich gelohnt! Auch der zweite Satz begann vielversprechend. Die ersten Punkte waren unser, die Moral des Gegners schien geknackt. Bis zu einem eigenen Fehler und dem darauf folgenden Aufschlag der Gastgeber. Der Aufschlag war gut, landete zielgenau in unserem Feld. Der nächste und der dritte ebenso. Unser Team fand einfach keine Antwort auf die Aufschläge eines jungen Mannes, der nun wie vom Teufel beseelt uns einen nach dem anderen Ball um die Ohren pfefferte. Das kann er doch nicht machen! Erst nachdem er seiner Mannschaft ein ganzes Dutzend Punkte beschert hatte, konnten wir seinem Treiben ein Ende bereiten. Doch da war es schon zu spät, die verbleibende Zeit war zu knapp, diese Scharte wieder auszumerzen. Aber es ist ja keine Schande, sich mit einem ebenbürtigen Gegner die Punkte zu teilen, wir waren damit der Zweitplatzierte in unserer Vorrunde und mussten im Halbfinale mit dem Erstplatzierten der zweiten Gruppe die Kräfte messen.
Und das war ein ganz anderes Kaliber. Ein ganz anderes Niveau. Nach eigenem Bekunden waren sich die sechs wohltrainierten Burschen aus Jena bei der Anmeldung unsicher, in welches Spielniveau man sich einschreiben sollte. Man war ja das erste Mal dabei und kannte den Maßstab nicht. Hinter vorgehaltener Hand wurde jedoch gemunkelt, dass sie sich nur die Schmach ersparen wollten, womöglich gegen eine schwule Mannschaft zu verlieren und somit das niedrigere Niveau gewählt hatten. Wie dem auch sei, sie spielten extrem gut, ließen uns lediglich mitspielen und eine Reihe von Punkten sammeln. Doch selbst im Vollbesitz unserer Kräfte hätten wir keine Chance auf den Sieg gehabt. Mit dieser Niederlage blieb uns noch die Hoffnung auf den dritten Platz, die wir mit einem Triumph in unserem letzten Spiel erfüllen konnten.
Den Gegner kannten wir bereits aus der Vorrunde, es war die Mannschaft mit dem teuflisch guten Angeber. Wir wussten auch, dass wir diese Mannschaft knacken konnten und machten uns unverzüglich ans Werk. Beide Sätze waren von vorn bis hinten ausgeglichen, die Führung wechselte einige Male hin und her und war zum Satzende jeweils bei uns. Und darauf kommt es ja an.
Damit hatten wir den dritten Platz in einem hochkarätigen Wettkampf errungen. Den Paradiesvögeln als Organisator sei an dieser Stelle für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gedankt, eine besonders lobende Erwähnung verdient nochmals die üppige Verköstigung am Spielfeldrand. Lediglich unser traditionelles vereinsinternes Hickhack im Vorfeld wirft einen kleinen Schatten auf das ansonsten tadellose Turnier. Nächstes Jahr kommen wir gern wieder.
Frank M.
Beim 2. Ligaspieltag in Berlin am 16. April verteidigten die Chemnitzer ihre Tabellenführung knapp. Die im Vergleich zum 1. Wettkampftag in Leipzig größere Reisestrecke nahmen mit sieben weniger Spieler auf sich. Diese zeigten sich aber in fantastischer, gut eingespielter Verfassung bei allen 4 Spielen. Gegen Halle, Braunschweig und Leipzig fuhr das Team stabile Zweisatzsiege ein. Lediglich gegen die Gastgeber konnte in einem sehenswerten engen Match nicht gewonnen werden. Berlin revanchierte sich für die Zweisatzniederlage von Leipzig, rückt in der Tabelle auf und wird sicherlich mit berechtigten Aufstiegsambitionen zum finalen Spieltag am 10. September nach Chemnitz kommen. In der Richard-Hartmann-Halle treffen die beiden bis jetzt Erstplatzierten nun nicht mehr aufeinander. Sämtliche Teams müssen dann nochmals je 4 kräftezehrende Spiele absolvieren um am Ende einen Aufsteiger zu krönen. Gefeiert wird in jedem Fall danach im Fuchsbau / Club FX.
Wir hätten nach unserem Abschied aus dem B- Level im September 2015 auch den hübschen Kopf in den Sand stecken können. Aber wer uns kennt weiß, wir haben das auch ernsthaft versucht – lach. Ein Glück war unsere Motivation dafür nicht sehr ausdauernd, wer kann schon so lange die Luft anhalten.
Also besuchten wir die Rosa Löwen in Leipzig zum 1. Ligaspieltag der Saison 2016 am 26. Februar dann doch entsprechend erwartungsfroh. Wir wollten ja herausfinden, ob sich das rumschrauben an unserer Taktik und Technik, das wöchentliche Training und unsere charmanten Geheimwaffen vielleicht doch als nützlich erwiesen.
Unsere Gastgeber stellten uns nicht nur einen super Austragungsort zur Verfügung, sondern auch ein reichliches Buffet. Worüber nicht nur wir (bissel neidisch waren wir schon), sondern auch Hamburg Royal 2.0, die Hautevolley Braunschweig, Kiss My Ace, die Leine(b)engels Hannover und die Saaleperlen II sehr erfreut waren.
Die Sporthalle begann sich nun zu füllen, nach der herzlichen Begrüßung konnten wir gleich mal zur Erwärmung übergehen und die Muskeln spielen lassen. Das erste Match gegen Kiss My Ace konnten wir in zwei Sätzen für uns entscheiden. Zufall oder Können, da waren wir uns nicht sicher. Im folgenden Spiel gegen die Gastgeber sollten wir wohl Gewissheit erhalten. Blumige Worte kann man für diesen Kampf in drei Sätzen wohl nicht finden. Es war hart – das Team ging an seine Grenzen. Im Feld und auch am Spielfeldrand heizte sich die Stimmung auf. In Auszeiten wurden immer wieder nützliche Korrekturen vorgenommen, an Kampfgeist und Siegeswille appelliert. Der Eifer packte die ganze Mannschaft. Es war knapp, so knapp wie Wasser in der Wüste. Dank dem großen Einsatz aller konnten wir das Match für uns entscheiden. JUUUBB – EEELL hieß es dann.
In der anschließenden Pause konnte der Adrenalin-Spiegel wieder auf Normalwerte gebracht werden. Wir waren überrascht, keine Spur mehr von Zweifel. Auch die folgenden beiden Spiele zuerst gegen die Leine(b)engels Hannover und dann gegen Hamburg Royal 2.0 konnten wir jeweils in zwei Sätzen gewinnen. Immer wieder mussten wir uns dazu auf unsere Stärken besinnen und dem Gelernten vertrauen. Mich macht es stolz, zu diesem Team zu gehören. Jeder, im Spiel, wie auch außerhalb, hat dazu beigetragen so ein Ergebnis für die Queerschläger zu erzielen.
In das Leipziger Abend-, bzw. Nachtleben konnte ich diesmal nicht mit abtauchen. Fraglich auch, ob ich euch davon berichten würde. In diesem Sinne einen großen Dank – eine „JUUUBBEEELL-WWUURRSST“ an euch.
Micha
P.S. Charmante Geheimwaffen waren wir demnach wohl alle 🙂
Zur Mitgliedervollversammlung der Queerschläger am 26. Februar gab es zwei wesentliche Neuerungen. Erstens wird das Design aufgepeppt und zweitens dürfen Flüchtlinge kostenfrei mittrainieren. Letzteres wurde relativ spontan und mit großer Mehrheit kurzerhand beschlossen. Damit soll den Menschen ab sofort die finanzielle Hürde genommen werden, sich am Sport und Miteinander im Verein völlig problemlos zu beteiligen. Sie gelten nach der Antragstellung als Vollmitlied.
Rückfragen und Anmeldungen unter info@queerschläger.de
Viel Lob und Zuspruch erhielt das Update des Logos, siehe Bild. Den ehrenamtlichen Helfern wurde gedankt für ihre unermüdliche Leistung. Völlig selbstverständlich bekräftigte man sich in dem Bestreben, weitere Mitglieder aufzunehmen und verabredete alle notwendigen Voraussetzungen für den flüssigen sportlichen Verlauf im Jahr. Auch außersportlich gibt es weiter die bekannten Veranstaltungen, die gut besuchten chilligen Treffen.
Auf in ein schönes sportliches Jahr 2016!
Der Vorstand
Schon wieder ist ein Jahr fast um und die besinnliche Adventszeit beginnt traditionell mit dem Adventswochenende der Queerschläger im Erzgebirge. In diesem Jahr finden wir Quartier bei der Pension Schmiedel in Niederschlag nahe Bärenstein. Auch fast schon traditionell sind wir mit Freunden vom Leipziger Sportverein Rosa Löwen unterwegs.
Neben gemütlichem Beisammensein und vielen schönen Gesprächen bei deftigem Essen und viel Bier steht eine Wanderung im Mittelpunkt des Wochenendes. Dieses Mal erkunden wir das Umland von Bärenstein, gar nicht weit weg von den Touren des Vorjahres, die Fichtelbergbahn hört man des Öfteren. Wir starten direkt an der Pension und folgen Waldwegen Richtung Bärenstein. Meist laufen wir am Waldrand mit Blick ins Tal und auf den Doppelort Bärenstein – Weipert. Nach gut einer Stunde und etwas Mühe erreichen wir den Gipfel des Bärensteins, von dessen westlicher Seite man einen schönen Blick ins Nachbartal hat. Vor uns liegen Sehmatal, Cranzahl und die gleichnamige Talsperre. Nun geht es steil bergab, die Gruppe zieht sich auseinander und wir müssen vor dem nächsten Abzweig einige Lemminge wieder einfangen. Über Kühberg geht es nun hinunter ins Tal des Pöhlbachs, wo wir auf die böhmische Seite wechseln. Über den Weiperter Grund erreichen wir die böhmische Bergstadt, die zunächst wie ausgestorben wirkt, am ehmaligen Bahnhof geradezu gespenstisch. Erst nahe dem Grenzübergang wirkt Weipert etwas lebendiger. Dort kehren wir auch ein und genießen gute böhmische Küche. Da es mit dem Essen etwas länger dauert, ist nun schon Nachmittag. Wir laufen über die Grenzbrücke zurück nach Bärenstein und gehen heimwärts. Obwohl alle pappsatt sind, können die Meisten dennoch nicht dem herrlichen Angebot im Café Neubert widerstehen und kehren zum Konditern ein. Nunmehr vollends gesättigt sind die letzten Kilometer durch Ort und Wald recht wohltuend. Uwe zeigt uns noch seine ehemaligen Wirkungsstätten. Durch den inzwischen dunklen winterlichen Wald erreichen wir nach 16.5 Kilometern wieder die Pension, wo bald schon das nächste Essen ruft (Track der Tour).
Bei Entenkeule und roter Grütze klingt ein schöner Tag aus. Nach dem Frühstück am Sonntag heisst es schon wieder Abschied nehmen. Einige treffen wir auf dem Rückweg noch im Depot Pohl-Ströher in Gelenau bei der wunderbaren Weihnachtsschau. Hier werden die Stücke gezeigt, die in der Manufaktur der Träume in Annaberg keinen Platz gefunden haben, aber dennoch sehr sehenswer sind. Nun heisst es, sich sputen, denn zuhause muss noch angeschmückt werden, schließlich haben wir den 1. Advent.
Samstag, der zwölfte September. Milde Sonnenstrahlen kitzeln einen behutsam aus dem Schlaf. Ein strahlendblauer Himmel lässt Chemnitz in seinem besten Licht erscheinen. Liebliches Vogelgezwitscher. Anpfiff ist erst um zehn, genügend Zeit also für ein knuspriges Marmeladenbrötchen und ein Tässchen Kaffee dazu. Kein Wölkchen trübt das spätsommerliche Bild, es hätte so ein prächtiger Tag werden können…
Die Richard- Hartmann- Halle war auserwählt worden, eine der modernsten Sportstätten, die Chemnitz zu bieten hat. Und man hatte die Wochen zuvor beflissen trainiert, um hier der versammelten Welt zu zeigen, dass man im Vorjahr nicht umsonst ins B-Level aufgestiegen ist. Es hätte wirklich ein großartiger Tag werden können…
Der argwöhnische Leser ahnt an dieser Stelle vielleicht schon, dass das Geschehen noch eine Wendung nehmen wird, doch alles der Reihe nach.
Die versammelte Welt, das waren je zwei Mannschaften aus Prag und Berlin, eine aus Wien, sowie zwei Dutzend Zuschauer, die allerdings auf den riesigen Besuchertribünen etwas verloren wirkten. Die Ausgangssituation für die Queerschläger war freilich nicht rosig, nach den ersten beiden Spieltagen belegte man den letzten Platz. Doch der Abstand zum Vorletzten betrug lediglich einen Punkt, das aufzuholen also nichts Unmögliches. Dafür könnte man ja den Heimvorteil nutzen…
Erstes Spiel gegen Berlin Thunder. Der Kontrahent ist ebenbürtig, die Queerschläger sind jedoch stets eine Nasenlänge vorn. Bis zum Satzball. Doch der will nicht gelingen. Berlin holt auf. Berlin zieht gleich. Berlin überholt. Berlin siegt 26:24. Wie bitter.
War das schon die Wendung?
Nein.
Zweiter Satz 25:18 für Chemnitz. Klares Ergebnis. Na bitte, geht doch. Weiter so!
Doch der dritte Satz ähnelte wieder stark dem ersten. Im Prinzip ein Déjà-vu. Kurz vor der Ziellinie abermals abgefangen, 25:23 für Berlin. Erstes Spiel verloren, abgehakt. Und von da an ging es bergab.
Der zweite Gegner war stärker. Deutlich stärker. Der spätere Turniersieger Alcedo Prag überzeugte mit Druck von Anfang bis Ende, sicherem Spielaufbau, zornigem Angriff, der zumeist auch einen Punkt brachte, sichtbarer Matchhärte, mehr Wettkampferfahrung.
Und das zeigte seine Wirkung. Chemnitz agierte zunehmend unsicher, unnötige Fehler häuften sich, eigene Angriffe verpufften an der Übermacht des Rivalen. Ein 13:25 im ersten Satz war die deutliche Quittung dafür.
Doch Aufgeben? Niemals!
Der zweite Satz lief besser. Die Gastgeber hatten sich wieder etwas gefangen, und auch Prag war längst nicht mehr so kampfeswütig. Das Ergebnis erneut knapp, 23:25. Doch verloren ist verloren.
Und hier ging auch noch mehr verloren. Die Spielfreude zum Beispiel. Eigentlich ging es jetzt schon um nichts mehr. Der Abstieg war nun sicher, die letzten beiden Partien gegen Aufschlag Wien und Vorspiel Berlin hätten völlig unverkrampft sein können. Doch nicht ohne Spielfreude. Die Luft war raus, der Frust bis in die Zuschauerränge zu spüren. Und die Gegner hatten leichtes Spiel. Schwamm drüber.
Unser Ausflug ins B-Level war also nur von kurzer Dauer. Wir waren nicht chancenlos. Die zumeist knappen Ergebnisse aller Spieltage haben gezeigt, dass wir technisch mit den anderen durchaus mithalten können. Was uns fehlt sind Wettkampferfahrung und das letzte Quäntchen Sicherheit im Spiel, um dem Druck eines versierten Gegners zu widerstehen. Und das erlangt man nicht im Training, sondern auf Turnieren. Also Leute, lasst uns fahren!
Frank M.
Anmerkung des Vorstands:
Wenn auch sportlich ein wenig bitter, so konnten wir wenigstens als Gastgeber glänzen. Lob gab es von allen Mannschaften für die Organisation und das leckere Buffet. Vielen vielen lieben Dank an die Helfer!!
Prag. Goldene Stadt. Karlsbrücke. Moldau. Traumwetter am Juniwochenende. Wir waren da!
In einer aufgeheizten Halle wollten wir aber nicht die Sonne sehen, sondern Schweiß und schöne Schmetterbälle auf dem Spielfeld. Beides gab es reichlich. Erfolgsverwöhnt aus dem letzten Jahr spielen wir ja jetzt eine Klasse höher und können nun leider noch wenig Siegreiches vermelden. Die 1 : 2 – Bilanz vom ersten Ligatag (1 Sieg, 2 Niederlagen) lief noch unter Eingewöhnung. Darauf sollte aufgebaut werden. Das 0 : 3 diesmal sitzt dagegen schon ordentlich. Hier mal die Ergebnisse im Einzelnen:
Queerschläger Chemnitz
–
Vorspiel Berlin
21 : 25
23 : 25
Queerschläger Chemnitz
–
Alcedo Blues Praha
17 : 25
25 : 21
21 : 25
Queerschläger Chemnitz
–
Aufschlag Wien Zicken United
18 : 25
25 : 23
22 : 25
Wien als jetzt Tabellenerster wurde von uns am Ende in die Verlängerung und dort in einen Rückstand gezwungen. Alle waren schon am zerfließen in der nicht abgekühlten und von Dresdner Fans (Freunden) nochmal richtig aufgeheizten Spielhölle…
Naja, die kalte Dusche hätt’es dann wohl gar nicht gebraucht. Die kam schon in Form von Jubelgesängen von der anderen Seite des Netzes. Das Trostpflaster: Leistungsmäßig sah man uns auf Augenhöhe. Soll heißen: Klar, Abstiegskampf. Aber nicht ohne Chance auf Erfolg. An der Stimmung und dem Kampfgeist müssen wir jedenfalls nicht arbeiten. Das hat gepasst. Auch an der Feierlaune am späteren Abend nicht, da waren wir wieder dort, wo man uns erwartet: ganz vorn dabei. Ja, eine ganze Klasse höher, würde ich sogar sagen 🙂
Im September entscheidet sich dann alles in Chemnitz. Als Gastgeber des finalen 3. Spieltags bieten wir hoffentlich nochmal alles auf. Ein großer Kader wird gebraucht für die dann anstehenenden 4 Spiele. Stimmung in der Richard-Hartmann-Halle wäre ein Traum.
Nun war es wieder so weit, Himmelfahrt stand an. Dank Axels und Toms Bereitschaft trafen sich 23 Queerschläger mit Anhang in Langenau, um die Gegend zum zweiten Mal zu erkunden. Jörg hatte eine neue Wanderroute rausgesucht, welche uns nach Großhartmannsdorf führte, dort konnten wir uns in einem extra für uns eröffneten Biergarten ausruhen und stärken für den Heimweg.
Wieder bei Axel angekommen erwarteten uns weitere 5 Queerschläger. Dann wurde die Kaffeetafel gedeckt und leckerer selbst gebackener Kuchen von Tom und Axel aufgetafelt.
Später wurde der Grill angeheizt um mitgebrachte Steaks und Roster ordentlich aufzulegen und mit Salaten zu verspeisen.
Rund her rum war es wieder ein schöner wenn auch frischer Tag mit einem schöne Ausklang am Feuerkorb.
Wir möchten uns hiermit nochmal ausdrücklich bei Axel und Tom für die Gastfreundschaft bedanken ! Und vor allem Tom alles Gute wünschen!
Uwe
O-Ton Micha: „Die Gastgeber haben ja alles aufgefahren was ging, das Wetter hat sich gemacht und wir hatten unseren Spass – eine schöne Erinnerung.“